Mittwoch, 29. Juni 2016

Küche? Naja...

Es fing mit diesem Tisch an:
Meine Eltern haben 1958 geheiratet, ihre erste Wohnung bezogen und kurz darauf diesen Tisch angeschafft. Seitdem stand er in jeder Wohnung immer in ihrer Küche (NEIN, sooo alt bin ich noch nicht! ...das weiß ich von Hörensagen) Solange ich zurückdenken kann, war dieser Tisch immer der Mittelpunkt unserer Küche. Daran wurde gespielt, Hausaufgaben gemacht, Wäsche gebügelt, meine Mama hat ihre Stoffe darauf zugeschnitten (sie war Schneiderin), natürlich gegessen, auch mal gestritten, der ganz normale Wahnsinn halt. Dieser Tisch war immer da...
Jetzt habe ich ihn geerbt. Und auch, wenn er ganz schön in die Jahre gekommen ist und nicht mehr wirklich schön aussieht, wollte ich ihn unbedingt in unserer Küche haben.
...abschleifen, weiß streichen, eine Arbeitsplatte aus dunklem Holz drauf und fertig ist die Kochinsel! (als Esstisch kam er nicht in Frage, wir haben schon einen sehr Schönen)
-soweit die Theorie.
Praktisch stellte sich jetzt heraus, dass er viel zu niedrig ist, als dass ich daran arbeiten könnte, ohne "Rücken" zu bekommen.
Tischbeine verlängern? Einen Kasten mit Schubladen (zusätzlicher Stauraum!) als Unterbau? Irgendwas als Erhöhung zwischen alte Tischplatte und neue Arbeitsplatte setzen? - Alles keine optischen Highlights.
Also habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen, dass der Tisch ein schönes Plätzchen im (noch nicht gebautem, aber bereits geplantem) "Aussenzimmer" -andere nennen es Gartenhaus- bekommt.
Allerdings war die Küche jetzt mit einer "Insel" geplant, ohne diese hätten wir eine viel zu große, freie Fläche mittendrin. Auch doof. Darum soll es eine "Insel" aus Schränken werden.
-soweit die Theorie.
Praktisch stellte sich jetzt heraus, dass der böse Möbel-Schwede kurz nachdem wir unsere Küche dort gekauft hatten unsere Fronten (Modell "Grytnäs") aus dem Programm gestrichen hat.
Wir haben jetzt zähneknirschend das Nachfolgemodell genommen:
etwas heller, und die Form ist ein bischen kantiger... da die Schränke aber nicht direkt nebeneinander stehen fällt es nicht ganz so sehr auf (versuche ich mir einzureden...klappt bedingt)

Der aufmerksame Beobachter wird sich schon gefragt haben: häh? komische Arbeitsplatte.
Ja. Auch das ist echt blöd gelaufen. Ich wollte eigentlich zwei voneinander getrennte Küchenzeilen, damit ich die Arbeitsfläche etwas höher setzen kann, als das Kochfeld (ist das zu weit oben, und hat man dann noch einen hohen Topf wirds schon mal schwierig mit dem Rühren)
Irgendwann mussten wir aber feststellen, dass der  Möbelschwede nur eine Höhe anbietet. Zwar verstellbar, aber nur nach unten, also zu niedrig.
Wer sich jetzt fragt, wieso wir trotzdem da gekauft haben: eine Alternative hatten wir nicht, als wir die Küche planten, da "Landhausstil total out ist" und andere Küchenhersteller nur modernes Zeug mit Hochglanzfronten anboten (mittlerweile haben sie doch wieder einiges im Programm, war wohl doch noch genug Nachfrage vorhanden-nutzt uns aber nix mehr!)
Jedenfalls meinte ich: okay, wenn schon alles auf gleicher Höhe, dann auch durchgehend. Ich will eine L-Küche!
Worum ich mir keine Gedanken machte, war die Arbeitsplatte. Der Hausherr sagte gleich: "die kann ich dann aber nicht selbst einpassen, da fehlt uns das passende Werkzeug! Muss ja auf  Gehrung gesägt werden."
Okay, dann bestellen wir sie halt gleich im passenden Mass mit. Denkste! Bei der Bestellung sagte man uns: erst muss die Küche stehen, dann wird ausgemessen und  dann erst zugesägt. Dauert dann noch mal 6 Wochen! Wiebitte? Nö.
Also im örtlichen Holzfachhandel nachgefragt: aber hier konnte man uns nicht weiterhelfen. Ja, die Platte könnten sie uns schon bestellen, aber den Gehrungsschnitt? Da müssten wir uns schon selbst kümmern. Also: Danke für nichts!
Im Baumarkt wäre so ein Zuschnitt kein Problem, aber nur für die beschichteten Arbeitsplatten. Wir wollen aber Echtholz!
Einen Tischler zu beauftragen wäre wohl das Einfachste, aber warscheinlich teurer als die ganze Küche.
Aber manchmal muss man solche Angelegenheiten einfach Aussitzen, denn: Hilfe naht! (in Form eines gelernten Tischlers im Ruhestand, der zumindest schon seine Hilfe zugesagt hat)


...die richtige Spüle fehlt auch noch, da es ein Aufsatzbecken ist, dass auf beiden Seiten auf der Arbeitsplatte aufliegen muss.
Solange behelfen wir uns mit den Teilen aus der alten Küche. Nicht schön, aber selten....






der Geschirrspüler hat auch noch die Frontblende der alten Küche drauf, die wird aber bei Gelegenheit weiß gestrichen. Warum? Weil der Möbel-Schwede keine Tür im passenden Mass anbietet. Aber deswegen schmeiss ich doch den Spüler nicht weg. (obwohl der Hausherr seit einiger Zeit mit einem neuen Modell liebäugelt:... wegen der tollen LED-Innenbeleuchtung ...HALLOO?)



Das Thema wird uns wohl noch eine Weile beschäftigen, bevor ich sagen kann:
Ich hab die Küche schön!!

Bis demnächst!

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